Neues Wohnen -  Lebensraumgestaltung

Im Zuge der Auflösung des Salvatorkollegs, ein Kloster des Salvatorianerordens in Hörbranz, hat sich der Verein zur nachhhaltigen Nutzung des Areals gegründet. Dabei ist die Erkenntnis gereift, dass Gemeinschaftliches Bauen und Wohnen ein Schlüsselansatz ist, wo die Bewohner Eigentümer sind, Gemeinschaftseinrichtungen für den Haushaltsbetrieb (Wäscherei, Lebensmittellager, Großküche, Gästebeherbergung) und für die Freizeitgestaltung (Proberäume, Werkstätten, Fittnes und Spielplätze) betreiben und gemeinsam Maßnahmen in Sachen Klimaschutz und Mobilität setzen. Insgesamt wird in genossenschaftlich organisierten Wohnmodellen auf den Ressourcenverbrauch geachtet und die Lebenshaltungskosten niedrig gehalten. Durch ein gemeinsames Management werden Entscheidungsprozesse und das bürgerschaftliche Engagement wirkungsvoll für eine gute Nachbarschaft gestaltet. Vorbilder solcher Konzepte sind vorwiegend im urbanen Umfeld, der Schweiz und Deutschland anzutreffen. Die Beispiele zeigen, wie ein leistbarer und gleichzeitig attraktiver Lebensraum geschaffen bzw. betrieben werden kann. Bei einem derartigen Quartier organisieren sich die Bewohner für mehr Lebensqualität und lösen die nachbarschaftlichen Probleme

vorwiegend unter sich.

Der folgende Bericht zeigt die Entstehung des Vereins und weist auf Exkursionsbeispiele hin.

 

Ein Gang durch die Ausstellung

Die Ausstellung im Klosterhof des Salvatorkollegs bestand als frei zugängliche Ausstellung vom September 2020 bis Juli 2022, also fast zwei Jahre und wurde aus dem LEADER-Projekt "Neue Nachbarschaft" finanziert. Holzstapel mit frischem Schnittholz bildeten die Ausstellungskulisse, die 16 Großplakate mit 4 x 2 Meter transportierten die Inhalte.  Die Ausstellungsbroschüre steht hier als Download zur Verfügung: 

Download
20-09-18_Broschuere-Ausstellung_web.pdf
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Ausstellungseröffnung:

Der Regen konnte die Interessenten nich abhalten zur Ausstellung zu kommen. Die Ausstellung der Regionalentwicklung Vorarlberg nimmt Bezug auf das gemeinschaftliche und genossenschaftlich organisierte Wohnen und das vom Verein erarbeitete Konzept zur Nachnutzung des Klosters.

 

 

Die Bürgermeister und die Ausstellungsverantwortlichen eröffnen sichtlich gelaunt die Ausstellung "Neue Nachbarschaft" im Hof des Salvatorkollegs.

 

Im Bild v.l.n.r: Mag Peter Steurer Regio-V,

Sen.Lect. DI Mag.arch Mag.phil Wolfgang Fiel UNI-Wien, Bgm. Andreas Kresser, Obm. Franz Rüf, alt.Bgm. Dr.Michael Simma

 

 

In Gruppen werden die Besucher durch die Ausstellung geführt und von Dr.Paul Stampfl, Mag Peter Steurer, Mag Martin Hebenstreit und Franz Rüf zu den einzelnen Themen informiert.

 

Im Bild Gruppe P.Stampfl und P.Steurer

Exkursion zu guten Beispielen

Bei der Suche nach Ansätzen einer nachhaltigen Nachnutzung ist der Verein auf gute Beispiele genossenschaftlich organisierter Wohnmodelle gestoßen, wo selbstbestimmtes, leistbares Wohnen und gelebte Gemeinschaft funktioniert.

 

Bild: Besuch der Genossenschaft "Mehr als Wohnen", professionelle Präsentation eines durchdachten Konzeptes.

Insbesondere in der Schweiz und zunehmend in Deutschland haben sich genossenschaftlich organisierte, spekulationsfreie und leistbare Wohnmodelle etabliert. In der Vorbereitung konnten wir solche besuchen. Kennzeichen solcher Modelle sind: Miteigentum statt Mieten, Unkündbare und spekulationsfreie Wohn- und Gewerbeflächen, Lebensabschnittgerechtes Wohnen, großzügige Gemeinschaftseinrichtungen (Gemeinschaftsküche, Gäste- und Freizeiträume), organisierte Nachbarschaft, gesicherte Kapitaleinlage.

 

Hier ein paar Links zu guten Beispielen:

https://www.wagnis.org/,  www.kalkbreite.net ; www.mehralswohnen.ch ; www.giesserei-gesewo.ch

Stand der Entwicklung

In der Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung des Klosters (Kloster3000) bedient sich der Verein an Vorbildern von umgesetzten genossenschaftlich organisierten Wohnanlagen und geht auf die Spezifika des Ortes (Kloster) und der Umgebung ein.

Aktuell ist ein Immobilienunternehmen mit dem Betrieb des Bestandsgebäudes und mit der Quartiersplanung von der Ordensleitung beauftragt.

Der Verein zur nachhaltigen Nachnutzung ist eingeladen, seine Überlegungen zur gemeinschaftlich organisierten Lebensraumgestaltung, wie das im Konzept Kloster3000 vorgesehen ist, in den Planungsprozess einzubringen. Hier ist ein Zeitraum von 3 Jahren vorgesehen.

Das Konzept hat die Diskussion um leistbares Wohnen und Leben in Vorarlberg befeuert. Es hat das Interesse vieler Institutionen und einzelner Personen, die sich als Akteure beteiligen wollen, geweckt.

Leader-Projekt "Neue Nachbarschaft"

Die Regionalentwicklung z.B. hat das Thema ebenfalls aufgegriffen und beschäftigt sich mit Neuen Wohnformen, die es Bürgern ermöglicht, das Wohnen leistbarer, der Zeit angemessen und attraktiver zu gestalten. Das Projekt wird unter dem Titel "Neue Nachbarschaft" geführt.

Laufende Information:

https://www.regio-v.at/neue-nachbarschaft-news